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MARSHALL DEFENSE INDUSTRIES
- Anführer: Atticus Marshall
Marshall ist ein privater Militärkonzern, der für seine fortschrittlichen Waffen, seine lockere Moral und seine „Erst schießen, dann fragen“-Mentalität bekannt ist. Als eines der profitabelsten – und gefährlichsten – Unternehmen der Welt unterhält Marshall Verträge mit Regierungen rund um den Globus und bildet eine Säule des militärisch-industriellen Komplexes des Kalten Krieges. Das Portfolio seiner Söldnerteams umfasst verdeckte Operationen, nicht ganz so verdeckte Auftragsmorde und … nun ja, „Kriegsverbrechen“ ist ein starkes Wort, aber es trifft die Sache doch ganz gut. Marshalls Heer von Anwälten ist im Gerichtssaal ebenso tödlich wie seine Soldaten auf dem Schlachtfeld. Und dank der technologischen Fortschritte, die die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung hervorbringt, kann das Unternehmen sich in jedem Konflikt, in den es eingreift, einen Vorteil verschaffen. Anlässlich der Übernahme mehrerer großer Rüstungskonzerne in der Region verlegte Marshall seinen Hauptsitz in den 1980er-Jahren nach Santo Ileso. Obwohl das Unternehmen hauptsächlich international tätig ist, hat es viele ortsansässige Kunden – Banken, Kasinos, Museen, Einkaufszentren sowie Stadt- und Kreisverwaltungen –, für die es private Sicherheitsdienste und damit verbundene Dienstleistungen erbringt. Das ist nicht nur eine gute Einnahmequelle, sondern dient auch Marketingzwecken. Schließlich ist Santo Ileso nicht gerade eine sonderlich krisenfeste Stadt. Wenn Marshall den Frieden in seiner eigenen Stadt nicht aufrechterhalten kann, wie soll man dann internationale Kunden davon überzeugen, dass man das in einem besetzten Gebiet hinbekommt? Das bedeutet, dass die Sicherheitsdienste, die Marshall lokalen Unternehmen gewährt, nicht immer ganz „freiwillig“ sind. Der Grat zwischen „privater Security“ und „Schutzgelderpressung“ kann sehr schmal sein. All das ist natürlich nicht das Gesicht, das Marshall der Welt präsentiert. Dank seines unermüdlichen PR-Teams genießt das Unternehmen in der Öffentlichkeit einen ausgezeichneten Ruf als Investor, Innovator, Friedenswächter und bürgerlich gesinnte Philanthrophenvereinigung. Das ist ihre Version der Geschichte, und an der halten sie fest. Wenn nötig, mit vorgehaltener Waffe.
Anführer:
Atticus Marshall
Atticus Marshall mag zwar seine Rolle als altmodischer, volksnaher Gentleman-Rancher überzeugend spielen, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Er ist ein halsabschneiderischer Geschäftsmann und krankhafter Narzisst. Wer sich auf seine Seite schlägt, ist sein bester Freund; wer etwas sagt, das ihm nicht gefällt, wird zermalmt. Er betont gern Werte wie Höflichkeit, Ehre und Anstand, aber seine Taten sprechen eine ganz andere Sprache. Letztlich sind Menschen für ihn völlig entbehrlich. Als Chef des extrem erfolgreichen Unternehmens Marshall Defense Industries verkauft Atticus Highend-Waffen, Hightech-Militärtechnik und komplette Privatarmeen an Privatpersonen und Regierungen in aller Welt. Das heißt, er hat sowohl das Geld als auch die Macht, jeden zu Fall zu bringen, der sich ihm in den Weg stellt …
DIE IDOLS
- Anführer: Das Kollektiv
Die Idols sind eine anarchistische Sekte, die „das System“ – d. h. die gesamten gegenwärtigen sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen – durch Gewalt und Chaos zu Fall bringen will. Womit genau sie diese Strukturen ersetzen wollen, wird nicht so ganz klar. Aber dass sie un-be-dingt fallen sollen, könnte klarer nicht sein. Und mit Santo Ileso haben die Idols sich den idealen Ort dafür ausgesucht. Die Bandbreite ihrer Verbrechen reicht vom Grandiosen bis zum Lächerlichen. Von Diebstahl und Vandalismus bis hin zu Entführung, Mord und sogar Bombenanschlägen ist alles erlaubt. Als überzeugte Anarchisten tun sie, was immer sie wollen, und solange keiner ihrer Idols-Kollegen zu Schaden kommt, betrachten sie alles als einen Schlag gegen das System. Die Idols sind zahlreich und vermehren sich beträchtlich. Sie rekrutieren ständig Neulinge und nutzen Partys, Raves und soziale Medien, um ihre Botschaft zu verbreiten und neue Mitglieder zu gewinnen. Vielleicht sind nicht alle von ihnen wirklich gläubig – die meisten sind wohl eher durchgeknallt –, aber das ist schon in Ordnung so. Zusammen haben sie mehr als genug Leute, um jede andere Gruppierung in der Stadt in Schach zu halten. Wie jede Sekte ermutigen die Idols ihre Anhänger, ihre alten Identitäten abzulegen und sich der Ideologie der Sekte hinzugeben. Die Idols wenden diese Technik in extremer Weise an. Je höher man bei den Idols aufsteigt, desto mehr von seiner Identität legt man ab, bis man sein Gesicht verhüllt und seinen Namen verliert. Ihre Individualität wird dem Ganzen geopfert – was nach Ansicht der Idols der Schlüssel zum Sieg ist. Allein sind sie einzelne Wassertropfen, die wie harmloser Regen auf den imaginierten Unterdrücker fallen. Gemeinsam sind sie eine Flut, die diese Welt überspülen wird.
Anführer:
Das Kollektiv
Hinter dem Kollektiv verbergen sich die sechs maskierten, geheimnisvollen Rädelsführer der Idols. Da sie ihre wahre Identität zum Dienste der Sache abgelegt haben, sind sie nur durch das einzigartige Muster auf ihren digitalen Gesichtsschilden unterscheidbar. Sie sind nicht nur entschlossen, die korrupte Gesellschaft, die sie um sich herum sehen, zu Fall zu bringen, sondern betrachten sich auch als Hirten der ständig wachsenden Idols-Schar. Wie alle Sektenführer erwarten sie absoluten Gehorsam von ihren Anhängern. So können sie ihre Armee aus dem Verborgenen lenken und ihre Untergebenen aussenden, um wahllos Schaden anzurichten, während sie die Früchte ernten …
LOS PANTEROS
- Anführer: Sergio Valez
Die Panteros sind die ursprüngliche in Santo Ileso ansässige Straßengang. Sie sind auf Körperkultur und Automobile fixiert und kontrollieren den Großteil der kriminellen Aktivitäten in Santo Ileso: Autodiebstahl, Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Schmuggel. Die Klassiker eben. Die Straßen von Santo Ileso sind ihr Zuhause, ihr Revier. Sie sind hier aufgewachsen, ihnen gehört die Stadt. Alle anderen sind für sie Eindringlinge. Sie werden geduldet, solange sie in ihrer eigenen Spur bleiben und den nötigen Respekt zollen (sowie einen Teil des Profits). Jeder, der das nicht tut, hat eine Wagenladung Ärger am Hals. Die Panteros selbst respektieren vor allem rohe, physische Stärke. Ihre Automobilbesessenheit ist sowohl praktisch als auch symbolisch motiviert – ihre Muscle Cars, Motorräder und Monstertrucks sind die Basis ihrer Macht und dienen einerseits als Mittel, um Verbrechen zu begehen, andererseits als Waffen, um jeden umzunieten, der seinen Platz noch nicht kennt. Sie sind ständig damit beschäftigt, ihre Autos aufs Optimum zu trimmen. Ihre Fahrzeuge sind aber auch eine Form des künstlerischen Ausdrucks, eine Möglichkeit, ihren „Pantherstolz“ zu zeigen. Autos sind für die Panteros eine Quelle des persönlichen Prestiges und Status: Schießt du ihnen ins Gesicht, sind sie tot. Aber nimmst du ihnen ihr Auto, sind sie gar nichts. Ganz ähnlich verhält es sich bei den Panteros mit dem Körperkult: Ihre Körper sind genauso Vermögenswerte wie Waffen. Daher verbringen sie ebenso viel Zeit beim Work-out wie mit dem Tuning ihrer Autos. Ihre Körper betrachten sie als Leinwand und zeigen ihren Pantherstolz durch aufwendige Tätowierungen. Die Panteros verdienen ihr Geld hauptsächlich mit dem Transport von Schmuggelware über die Grenze zwischen den USA und Mexiko in die Großstädte des Landes. Die Art der Fracht ist zweitrangig – wenn der Preis stimmt, transportieren sie die Ladung, egal ob es sich um Drogen, Waffen, gestohlene Antiquitäten oder Flüchtlinge handelt. Und sie werden keine Sekunde zögern, jeden zu überrollen, der sich ihnen in den Weg stellt.
Anführer:
Sergio Velez
Sergio Velez ist der Anführer der Panteros, die muskelbepackte Nummer eins der Unterwelt von Santo Ileso. Er hat es geschafft, die Panteros als die dominierende Straßengang der Stadt zu etablieren. Seine Kontrolle über seine Crew stützt sich auf physische Einschüchterung und schiere Persönlichkeitsstärke. So hat er aus einer lokalen Straßengang ein echtes Verbrechersyndikat geformt. Er duldet keinen Ungehorsam und keine Respektlosigkeit, weder von innen noch von außen. Jeder, der ihn in ein schlechtes Licht rückt, muss mit dem geballten Zorn der Panteros rechnen …